Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 18. 7. [1900]

Berlin, 18. Juli.

Mein lieber Freund,

Mit der Fußparthie, wie Du sie entworfen hast, und mit dem Zusammentreffen in Innsbruck bin ich einverstanden, – vorausgesetzt, daß ich überhaupt fortkomme, was durch die chinesischen Ereignisse immer fraglicher wird. Ich habe noch nicht einmal um Urlaub geschrieben. Immerhin hoffe ich, zum 15. August fortzukommen. Laß’ mich Deine Adresse wissen, damit ich Dir das Nähere telegraphisch oder brieflich mittheilen kann.
Von Kerr hatte ich heut eine Karte mit der Bitte, ihm nach Riva (Gardasee) zu |schreiben. Er sagt, er erwarte von Dir Nachricht, und wird jedenfalls pünktlich beim Rendezvous in Innsbruck sein. Bitte, schreib’ ihm sofort.
Daß Hirschfeld mitgeht, ist mir nicht sympathisch. Er soll doch lieber zu Hause bleiben und »Milieu-Stücke« schreiben.
Wenn das Schauspielhaus Dein Stück refüsiren sollte, was noch gar nicht ausgemacht ist, so versuchen wir es beim Berliner Theater, wo ich die Annahme für sicher halte.
|Für heut nur dieses Wenige. Ich habe unmenschlich viel zu thun.
Viele treue Grüße!
Dein
 Paul Goldmann.
    Bildrechte © Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar