Ich danke Dir noch von Herzen für die kö
stlichen Tage in
Ischl. Ich bin
ruhig und froh gewe
sen, wie
schon lange nicht. Ich danke
Euch, daß Ihr mir meine
Ge
spen
ster auf ein paar Stunden ge
scheucht habt, daß Ihr mich Treue und G
üte habt fühlen la
ssen,
|daß Ihr mir gar – oh Wunder, – ein wenig Glauben an mich
selb
st gegeben habt. Ich
bin heut muthig und beinahe heiter. Das i
st Euer Werk!
Und ich bin
Euch tief dafür
v verpflichtet. . . . .
Bei dem Regen wir
st Du kaum Deine
Bicycle-Partie gemacht
haben, und Du bi
st gewiß
schon in
Wien für den
Winter in
stallirt und
sitze
st über der Arbeit. Der
Artikel |von der
Marholm, den ich mit Hochgenuß gleich in
Nuernberg gele
sen habe, i
st
w wie eine Antwort auf un
ser
letztes Ge
spräch gekommen. Jetzt wir
st Du hoffentlich lange nicht mehr daran
zweifeln, daß
Arthur Schnitzler eine Individualität i
st.
Ich beglückwün
sche Dich zu die
sem schönen Erfolge.
Mit
M meinem
Onkel |habe ich
sofort ge
sprochen. Ich habe ihn unerwartet
liebevoll und warm vorgefunden, auch voll
sreund
schaftlichen Intere
sses für Dich. Er
ging
sofort auf meinen Vor
schlag ein, Dir einen Theil des Bücher-Re
serats zu übertragen. Das i
st nur ein
An
sang. Wenn Du regelmäßig arbeite
st, kann noch
|allerlei Anderes daraus werden. Die Haupt
sache i
st, wie ge
sagt, daß Du die Sachen
regelmäßig erledig
st – nicht
sür be
stimmte Termine, aber doch in be
stimmten nicht
allzu langen Fri
sten. Mach’ ruhig den Ver
such; ich bin überzeugt, daß es
so gehen
wird. Das Feuilleton bringt,
|glaube ich,
40 Mark.
Ich bleibe noch bis näch
sten Sam
stag hier. Ha
st Du
Zeit,
so
schreib’ mir ein Wort hierher (Adre
sse:
Frau Clementine Goldmann,
Lindenstrasse 1). Vor Allem: Wie geht es mit Deiner Arbeit? Hat
Richard |seine Rei
se angetreten? Was hört man von der neuen
Revue?
Die
Meinigen
grüßen Dich herzlich
st. Bitte, empfiehl’ mich Deiner Frau
Mutter und danke auch ihr nochmals in meinem Namen. Grüß’ mir Deinen
Bruder u. Deine
Schwägerin.
|Und sei Du selbst von Herzen und in Treue gegrüßt
von
Deinem
Paul Goldmann