Sehr geehrter Herr Doktor, verzeihen Sie, wenn ich Ihre Muße – Arbeitsmuße – störe und mit einer Frage in Ihre
Einsamkeit breche. Auf Wunsch der Zeitschrift »
Corona« habe ich aus meinen
Loris-Erinnerungen und
Loris-Briefen einen
Aufsatz zusammengestellt,
|in dem ich auch aus den schönen
Briefen schöpfe, die Sie im Aprilheft der
N. R. v.
1930 hatten. Am
19. Juli 92 spricht
Hofmannsthal von dem
Renaissancedrama, an dem er
arbeite: mir erzählte er davon nichts,
obwohl er um diese Zeit mit mir lebhaft korrespon
|dierte, und ich wagte, trotz einiger
innerer Einwände, die Hypothese, dass es sich um eine Beschäftigung mit d.
geretteten Venedig handelte, die er dann später, wie
Sie wissen,
mehrmals neu aufnahm und erst nach Jahren zu Ende brachte.
|Wollen Sie, aus Ihrem besseren Wissen,
mich aufklären? Ich wäre Ihnen sehr dankbar! Aber die Sache drängt! In großer
Schätzung,