Mein lieber Hermann, nach so langer Zeit
hör ich wieder was von dir – und da
verleihst du mir gleich den
Nobelpreis!
Ich fühle ganz wie du: da
ss
Hugo derjenige
gewesen ist, der ihn hätte beko
mmen müssen. Leider könnte
ich diesmal nicht wieder aussprechen – wie seinerzeit als ich (noch dazu für das
Zwischenspiel!) den
Grillparzerpreis erhielt, da
ss der eigentlich
Hofmannsthal
gebühre. Auch damit hast du recht: »
melden werd ich
↓mich↓ nicht, vielleicht weniger aus
»Bescheidenheit
«, als aus Bequemlichkeit und einer immer
wachsenden
Gleichgiltigkeit gegen alle Arten von äußeren »Ehrungen« u was man so nennt.
D
as↓ein↓ »
Tagebuch« les ich natürlich immer – so bedürfte
es also kaum einer freundlichen
persönlichen Bemerkung, – und umso mehr dank ich dir. Ich wei
ss nicht, ob du meine
kleinen Bücher »
Geist im Wort und in der That«,
u mein
Buch der Sprüche u Bedenken erhalten hast
– ich würde sie dir gern schicken, auf die Gefahr hin, dass du mit vielem nicht
einverstanden sein wirst.
Es wär schön wenn man einander wieder sähe . . »Einer von uns wird es einmal bedauern . . « wie
Hugo immer
sagte. –
Ich grüße dich herzlich in alter Freundschaft
Dein Arthur