Hochverehrter Herr Doktor!
Nehmen Sie vor allem meinen be
sten Dank für Ihren Brief, der mich über Verdien
st
erfreute, und zugleich für die liebenswürdige Anwei
sung der Sitze zum »
Spiel der Sommerlüfte«. Ich komme jetzt
so
selten
in’s Theater, daß ich nicht weiß, ob ich ein Urteil äußern darf; ich möchte aber doch
sagen, daß mir die Aufführung vortrefflich zu
sein
schien. Selb
st mit dem
Darsteller des
Kaplans, de
ssen Sprache, Stimme
und Gehaben mir nie recht behagten, konnte ich mich diesmal befreunden,
sodaß ich in
den allgemeinen Beifall auch in
soweit er den Schauspielern galt mit gutem Gewi
ssen
ein
stimmen durfte. Manches Zarte Ihrer
Komödie i
st allerdings vergröbert, aber ich möchte meinen,
daß die
ses Übel mit jeder Bühnendar
stellung unweigerlich ver
|bunden i
st.