[maschinenschriftlich:] Lieber Arthur, darf ich Sie heute um einen Rat fragen in einer
geschäftlichen Angelegenheit: Die
Zentralstelle der
Bühnenautoren und Verleger reclamiert eine 3%tige Tantiemenabgabe aus Eingängen aus
Oest[e]rreich und
C.S.R.
Ich weiss dass auch
Hugo dies tat wenn es
sich um ein Werk wie
Jedermann gehandelt hat
welches er für
Oesterreich selbst zum
Vertrieb hatte und ich weiss auch dass er voriges Jahr im
Mai für
die Aufführungen in
Salzburg dem Verein
120 S. anwies (was unter uns gesagt keine 3% der Einnahmen war) Da die heurigen Einnahmen doch
eine ziemliche Höhe hatten und auch die
Josefstadt den
Schwierigen direct
mit mir abrechnete so wären 3%
ehrlich abgerechnet doch ganz
viel.
Nun habe ich bei
Fischer nachgesehen und gesehen
dass er in
Deutschland immer 2% bei den Abrechnungen abzieht. Warum also 3% hier? Ferner ob Sie glauben dass ich nach unten
abrunden kann in der Berechnung, oder ob der
Verein das Recht hat nachzuforschen wie viel tatsächlich
die Einnahmen waren. Ich verstehe ja gar nicht die Rechte, die dieser
Verein hat, und welche
Vorteile man wiederum hat wenn man ihm angehört – aber vielleicht muss das eben
sein, sonst würde Fischer ja auch nicht die Percente gleich automatisch
zahlen.
Also meine Frage: muss ich ehrlich sein?
2/ ist 3% berechtigt?
Ich schreibe dies, weil mein Telephon so schnell abschnappt. Aber wenn Sie so
lieb sind mich anzurufen und mir die Antwort sagen R 23757, (am besten zwischen
½10–11), so wäre ich sehr dankbar
Herzlichst
Ihre
[handschriftlich:] Gerty