Sehr verehrter
lieber Herr Bahr,
schon längst wollt ich mich wieder bei Ihnen melden. Aber ich hatte Besuch, – und
nun
seh ich
Wiener Gesichter auftauchen und da denk
ich, Sie werden keine ruhigen Tage haben, – und wage schon gar nichts für mich zu
erbitten.
Dem
Arthur hab ich von den beiden Spaziergängen
mit Ihnen berichtet, daraufhin schrieb er mir neulich eine Menge schöner Dinge über
Sie und nun fragt er immer nach Ihnen, – ich wünschte so sehr – er würde Ihnen einmal
in einer guten Stunde begegnen. Von allen Menschen, die ich kenne, glaub ich, sind
Sie der Einzige, der befreiend auf ihn wirken könnte.
Meine
Kinder kommen
zu Weihnachten hieher zu mir.
Ich wünsche Ihnen gute
und frohe Tage!
Von Herzen ergeben
Ihre
Olga Schnitzler.
16. Dec. 21.