Olga Schnitzler an Anna Bahr-Mildenburg, 11. 5. 1921

|Meine liebe und hochverehrte gnädige Frau,

soeben erst erfahre ich von Dr Knappe, was für schreckliche Wochen Sie hatten, – ich hatte ja keine Ahnung! Ich war selbst krank und hab mich vor lauter Kummer ganz in meine vier Wände verkrochen,– nun war Arthur eine Woche bei mir, er ist heute früh abgereist, und ich glaube, an freundlichere Zeiten und besseres Verstehen zwischen uns.
Nehmen Sie diese Blumen, liebe gnädige Frau, als ein Zeichen meiner innigsten Verehrung für Sie entgegen,– und glauben Sie an die herzlichste Anteilnahme|
Ihrer aufrichtig ergebenen
Olga Schnitzler.
11. Mai 21.
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