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[ie]ber Hugo, über
Bahr
glaube ich Sie beruhigen zu können. Er war So
nntag bei
uns, da
nn haben wir zu
sa
mmen
im
Türkenschanzpark genachtmahlt und er war in der
be
sten Sti
mmung. Morgen holen wir ihn Abends ab und
fahren ins grüne. Die Hitze thut ihm im ganzen wohl; und wie er
sagt, fühlt er
sich
durch allmäliges Steigen eher angenehm erleichtert als da
ss er Be
schwerden davon
hätte.
|Seeli
sche Depre
ssionen wirken auf
seinen phy
s.
Zu
stand am heftig
sten:
so war er nach dem Tod
Herzls kränker als
seit lang, und nach irgend einem Aerger neulich hat er
wieder die
ses Würgen ein paar Mal gehabt, das aber nun ganz ver
schwunden
scheint. –
Könnte man ihn doch nur dazu bringen, da
ss er heuer die ver
schiedenen Erregungen des
Winters
↓u den Winter selbst↓ nicht zu Hau
se abwartet und zu
guter Zeit und mit ruhigem Gemüth
|nach dem Meere, dem Süden abrei
st! –
Meinen Brief von neulich haben Sie wohl bekommen? Ich wünsche Ihnen sehr, dass eine
günstige Erledigung vom Militär eintrifft! –
Mit dem Arbeiten gehts weiter leidlich, ja gut. Mit der
stärk
sten Antheilnahme, die
auf irgend ein
↓en↓ tiefere
s↓n↓ Grund
schließen läßt, in den ich noch nicht ganz hinabblicken ka
nn, le
se ich im
Vehse |Die Zeit des fünften Carl. Seite für Seite hat man die Empfindung: Undramati
sirter
Shakespeare. –
– Die
Hebbel Tagebücher habe ich nun zum zweiten Male gele
sen;
meine Bewunderung ist womöglich noch ge
stiegen – aber men
schlich hab ich mich von ihm
diesmal entfernt. Es i
st ein prachtvoller Gei
st, in beinah ununterbrochener Arbeit;
aber
××↓man↓ dürf
en↓te↓ das ganze auch von
1863 nach rückwärts le
sen – ohne da
ss
Ver
ständnis
|oder Genu
ss darunter litte. Was mir die
Ge
sellschaft von weit geringern
↓manchmal↓ werther macht als
die
seine i
st da
ss es mir erlaubt i
st einer Entwicklung zuzu
schauen, und das i
st doch
immer das
schön
ste und packend
ste, was wir erleben können. Es i
st unheimlich in einem
Men
schen auch blättern zu können wie in einem Aphorismenbuch. We
nn mir ein Band aus einer Exi
stenz fehlt, möchte ich vor
|dem näch
sten wie vor einem Wunder
stehen mü
ssen u
fragen: Wie bi
st du dahin gekommen –?
Leben Sie wohl und schreiben Sie mir.
Sagen Sie auch
Wassermann, falls Sie ihn
sehen,
da
ss wir hier das
Los der Juden mit großem
Vergnügen gele
sen haben. Es i
st ein
schönes Vorwort zu einem Buch das heute glaub ich
keiner
schreiben kann, weder Chri
st noch Jude. –
– Und wird
Richard bald
|fertig mit dem
Stück? Wie gehts ihm?
Grüßen Sie Alle.