Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, 23. 6. 1895

|Zleb 23/VI 95
Lieber Arthur! Zleb ist mit dem Wagen ¾ Stunden von Caslau entfernt; ich bin weil man doch am Sonntag nicht in Caslau bleiben kann nach Zleb gefahren – Sie begreifen – mit mir am Tische zwei unsägliche Cadetten der Reserve, einer aus Neu-Bidschow, der andere |aus Benatek. Jetzt lesen sie Gottseidank böhmische Zeitungen.
Ich bin also voraussichtlich am 29ten, unwahrscheinlicher Weise schon am 28ten nachts d. i. 11 Uhr nachts in Wien, und werde gegen 3. od 4. nach Ischl reisen. Ich bin nervös sehr herunter |so daß ich trotz Müdigkeit nicht schlafe. Ich sehne mich nach Ruhe und Arbeiten. –
Vielleicht gebe ich mir telegrafisch ein Rendezvous mit Ihnen, wenn ich ankomme. Wann sind Sie in Ischl? Das können Sie mir zwar sagen, schreiben Sie es mir |aber lieber, weil mir jeder Brief woltut.
Ad Burkhardt: Bahr, Burkhardt, Lueger. Aber der Erste ist doch anders. Sie sehen sogar gerecht werde ich hier . . . 
Der »alte Dichter« ist doch schon zusammengestrichen?
Herzlichst Ihr
 Richard
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