|Lieber Arthur! Gerade, wie ich in den Wagen steige, bekomme ich Ihre
Karte. Meinen Brief ha und Karte haben Sie wohl?
Das schreibe ich beim schwarzen Kaffee auf einer
Terrasse am Meer in
Bajae – (Bitte lesen Sie zu Hause über
Bajae
nach.) Abends bin ich wieder in
Neapel, dann
morgen und die nächsten Tage
Capri,
Sorrent dann
Venedig. Adressiren Sie bitte Briefe und die 4. Nr. der
Zeit nach
Venedig, Bauer und Grünwald. – Die 1te und 2. Nu
mmer habe ich; 3
te erwarte ich.
|À propos (warum à propos, warum
fällt mir das jetzt ein?) was stand auf den in Verlust gerathenen
Pallanzaer Karten?
Bahr
bitte grüßen Sie herzlich, und der »
Abonnent« hat mir »
wol getan«, und
das »
Burgtheater«
(
Burkhard) war gescheidt
und diplomatisch. Und die »
Schmetterlingsschlacht« hat er sich teilweise eingeredet – ich
kenne
Ssie nicht, – aber ich mißbillige
Ssie. Kleine Probleme von kleinen Warten und anstatt
tiefster Auffassung des
|Lebens
bürgerlich-ideale Moral auf dem Grunde; und die Belohnung
××× guter Sitten in reicher Heirath, und die
Versorgung, – der Blick in die Zukunft.
Das Meer ist viel schöner. Und viele andere, viel kleinere Dinge auch. Lieber Arthur,
bitte schreiben Sie mir
sehr sicher nach
Venedig, und viel; denn Sie würden unendlich
leiden unter dem Gedanken, wie peinlich ich es empfinden müsste in
Venedig keinen Brief
|zu finden, nachdem auf der ganzen
Fahrt dahin mich drauf gefreut habe.
Es gibt Studenten des jus in
Prag die sehr gut
Lawn-Tennis spielen, nicht antisemitisch, gegen den
deutschen Schulverein und die Politik, und insbesondere den Liberalismus
sind;
Maupassant lesen, den
Bahr teilweise (
Dora) kennen, und freudig erschauern wenn ich sage daß ich
Bahr kenne (
einen gibt es
sicher). Die Leute die heute
17 u. 19 sind, werden die sein die in 10 Jahren sich uns neigen werden – oder früher?
Das »uns« nehme ich
principiell zurück.
Richard.