|Lieber Arthur! Mit Ihrem Brief hab ich mich sehr gefreut. Wenn
man Tagelang stumm unter schönen Sachen herum geht
freut einen eine – na wie soll ich sagen, – na eine bekannte stimme wieder –
Ich bin von den
Uffizien geko
mmen u. habe auf dem Wege ins Restaurant
|Ihren Brief von der Post
geholt und ihn dann mit Behagen während des Speisens gelesen. Ich habe Aufsehen
erregt weil ich fortwährend, auch nachher geschmunzelt habe, schließlich hat der
Kellner auch geschmunzelt und mich für eine heitere joviale Natur gehalten.
Sie schreiben immer schlechter; d. h. ich kann sehr
schwer |Ihre Zeilen
entziffern, höchstens die Unterschrift, und die heisst dann »Richard«. Wenn Sie
mich nach der
»Madonna«
fragen, und noch dazu so nebenher im Postscriptum ({2, 4, 6, 8 – – – – ∞?}gradig?) so beweist dies nur daß »sie«
Ihre sexuelle Phantasie stark erregt. Bitte. – Bitte tun Sie wie wenn ich nicht
zu Hause wäre. – Sie können auch nach meiner Adresse fragen, – mehrmals – |und dabei findet sich
Gelegenheit.
Bitte:
Bahr soll die »
Zeit« (die erste Nu
mmer)
a posta ferma Rom senden – ja? Von Donnerstag an, bitte adressiren Sie auch die
Briefe u. Karten an mich, dorthin. Und schreiben Sie mir öfters: Ich werde jeden
Tag vor Tisch mir etwas von Ihnen abholen gehen. Ihr »
Guercino« hängt in
Mailand. Grüße bitte richten
Sie ein für allemal
à discretion aus, wissen
Sie, so als Belohnung. Herzlichst Ihr –
Dienstag ↓(½ 11)↓ früh,!
Florenz