|Herrn Dr. Richard
Beer-Hofmann
a posta ferma
Das einzige, was Sie mir von Ihrer
italien.
Rei
se mittheilen, i
st da
ss mein
Guercino in
Mailand hängt. Das
steht aber
schon im
»
Lübke« – ich mu
ss Sie al
so, we
nn Sie überhaupt die
Ab
sicht haben, Neuigkeiten aus
Italien an mich
zu
schreiben, um sorgfältigere Auswahl bitten. La
ssen Sie
sich nicht etwa einfallen,
mir aus
Rom zu
schreiben, da
ss dort
Julius Caesar ermordet wurde – es
steht im
Ploetz! – Dagegen bin ich gern
|bereit, per
sönlicheres
von Ihnen zu erfahren – haben Sie keine von den
Schwestern Rondoli getroffen? –
Beantworten Sie mir auch gütig
st einige Fragen. 1.) Wa
nn
ko
mmen Sie zurück? 2.) Wie weit werden Sie Ihre Rei
se
ausdehnen. 3) Haben Sie was ge
schrieben?
Einige That
sachen:
Ludaßy i
st Chefred. der
Wr. Allg. Ztg. (mit einem
nicht übeln Gehalt) worden. Er rechnet auf das ganze junge
Wien; »al
so« auch auf Sie. (Die Gän
sefüße
sind 17gradig.) –
Morgen i
st die »
Schmetterlingsschlacht« – ich
hab
|noch keinen Sitz, was mich geradezu
aufregt. –
»Man sagt« ist durchgefallen. –
Mein
Stück (gefährliche
Nachbar
schaft der That
sachen – Sie
sehen, ich bin nicht abergläubi
sch, oder er
st
recht, oder er
st recht gar nicht, oder gar nicht er
st recht gar nicht – ) ist . . . hier stock’ ich
schon – vollendet? . . Nein. Beendet? Nein. Fertig? – Nein. – Ich habe »nur mehr« dran zu feilen.
Hab ich Ihnen den Titel
schon ge
schrieben?. . »
Liebelei«. – Anfangs wird er ihnen wahr
scheinlich
nicht
|gefallen; aber er i
st gut, – auch prakti
sch
geno
mmen. –
Vorgele
sen wurde mir – ein fünfaktiges Drama in Ver
sen, in dem aber gewi
ss Talent
steckt;
Phryne von
Leo Ebermann, der mich aber als Men
sch und be
sonders als Vorle
ser
sehr nervös macht: er
po
sirt auf guten Sprecher. . .
Phrrryne. .
Gawiss . . du darrrfst nicht länger lebohn. . .
Meine Gerechtigkeit hat Orgien |gefeiert; eigentlich
wollte ich ihm ununterbrochen Ihre Büste »in’ den Kopf↓p↓ hereinhaun«. – (Lachen Sie nicht; der Kellner beobachtet Sie. –)
Leben Sie wohl, schreiben Sie mir, und seien Sie herzlichst gegrüßt.
Ihr Arthur