Richard Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, [25. 7. 1893]

|Salzburg Dienst. Nachmittag
bei Tomaselli
Lieber Arthur! Soeben erhalte ich Ihren Brief nachgeschickt – ich bin in Salzburg; vielen Dank für Ihre Mühe – Ich bin seit Samst. Nachm. hier – von Samstag Abends bis gestern Mittag in Gesellschaft. Lesen Sie die alte Presse, von Freitag »Ischler Brief«: ganz vernünftig |anerkennungsvoll, hält es nur für die Bühne zu stark. Aber lesen Sie selbst. Mich beschimpft man noch manchmal, vom moralischen Standp. aus.
Jemand – ich glaube Frau Waldner, er ist doch nicht so dumm – behauptete es wäre irgendetwas zwischen Ihnen und M. B. . . . . . t im Zuge gewesen; aber |nachdem Sie derartige Sachen, aus Ihrem Leben! auf die Bühne bringen, scheine man eingesehen zu haben daß es denn doch nicht gienge; Jarno habe ich ein einziges mal gesprochen. |Er kam zur Wreden, während ich u. Paul Horn dort waren. Sind Sie mit Julius Bauer zufrieden? Hier ist’s herrlich! ich schreibe ein wenig und feiere Orgien im Entbinden von Plänen; ich ergreife Pauschalbesitz von Salzburg – sagen Sie es Salten, den ich herzlich grüße. Sie auch  Richard
|Soeben fällt mir ein daß ich bez. Verlag v. Freund nicht geantwortet habe. Flegmann bat mich Ihnen mitzuteilen daß Freund nicht in Berlin, nicht in d. Bädern sei, sondern in der – Dauphinée – bitte nachzusehen ob die Orthographie richtig – Bis zu seiner Rückkehr kann man nichts tun
 R.
Ich reise morgen nach Ischl zurück.
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