Felix Salten an Arthur Schnitzler, 6. 5. 1905

|Herrn Dr Arthur Schnitzler
Wien XVIII.
Spoettelgaße 7

|6/5 05
Lieber – wir wohnen schon Pötzleinsdorferstraße 88. Spaziergänge, Sommerpläne u. s. w. können jetzt besprochen werden. Nach dem Sommernachtstraum wollen wir nach Maria Zell. (Ersatz für Florenz, das aus Zeitmangel entfiel) Vielleicht machen wir die Parthie zu viert, wie’s ja besprochen war?
Schreiben Sie, wenn man Sie am besten trifft, und wann Ihre Frau am wenigsten gestört wird. Wir wollen bald einmal Vormittag oder Nachmittag zu Ihnen. – Die gewünschten 12 Exemplare haben Sie wol schon erhalten?
Herzlich Ihr
 S.
    Bildrechte © University Library, Cambridge

    wohnen schon Pötzleinsdorferstraße 88] Bei dieser Adresse – ebenso wie bei der Starkfriedgasse 12 im Vorjahr, die 650 Meter entfernt liegt – handelte es sich um Sommersitze, die nur für die warme Jahreszeit angemietet wurden.

    Sommernachtstraum] Das Stück – in der Inszenierung von Max Reinhardt – wurde in Wien erstmals am 20. 5. 1905 beim Gastspiel des Kleinen Theaters und des Neuen Theaters am Theater an der Wien gegeben. Schnitzler besuchte die Aufführung, vgl. A. S.: Tagebuch, 20. 5. 1905.

    Parthie zu viert] Das Vorhaben verschob sich bis Ende Juli 1905. Letztlich fuhr nur Salten mit seinem Schwager Richard Metzl, vgl. Felix Salten und Richard Metzl an Arthur Schnitzler, [30. 7. 1905?]; A. S.: Tagebuch, 31. 7. 1905. Die Möglichkeit einer gemeinsamen Reise stand aber bis kurz vorher im Raum, vgl. Arthur Schnitzler an Felix Salten, 20. 7. 1905.

    bald … Ihnen] Ein solcher Besuch ist nicht im Tagebuch Schnitzlers belegt.

    12 Exemplare] Siehe Arthur Schnitzler an Felix Salten, 29. 4. 1905.