|Telephon interurban Nr. 124 Hotel
Telegramm-Adresse: Bristol
Lieber Freund, heute fand ich hier Ihre Karte aus
St Anton. Ich kam erst
gestern Abend aus
Darmstadt hierher. Gehe
jetzt nach
Ischl, und von da erst in 14 Tagen
nach
Wien. Durch den
Arlberg fuhr ich gestern Vormittag. Meine Reise war gut, und wol auch ergiebig. Die
Allg. Ztg. hatte die
Nachricht von D
r Szeps, der seine Quelle nicht nennen wollte.
Es war am Tag meiner Abreise. D
r Szeps ließ mich rufen, & fragte mich, ob ich etwas gegen die Veröffentlichung
hätte. Mit Rücksicht auf unser Gespräch über diesen Punkt, sagte ich, es wäre mir
recht. Sie erinnern sich wol, dass ich Ihnen einmal sagte, wenn die Sache
durchsickert, wäre ein Verschweigen seitens der Ihnen freundlichen Presse unklug.
Das
sähe so aus, als fühlten Sie sich wirklich getroffen &
bestraft, und die antis. Presse würde das zweifellos auch so darstellen. Den
Artikel selbst hab’ ich dann erst Abends auf der Bahn lesen
können. Was meine weiteren Pläne betrifft, ließe viel sich darüber sagen, – brieflich
ist’s wol aber zu umständlich. Hoffentlich sehen wir uns bald. Wenn nicht, – im September? Ich habe
die
Fragerolles-
Rivière’schen Schattenspiele erworben (Geheimnis) und in
Zürich mit
Felix Contract gemacht. Vielleicht komme ich in
Ischl
dazu über
Bertha Garlan zu schreiben, wenn nicht, dann im August in
Wien. Schreiben
Sie mir bald wieder.