Felix Salten an Arthur Schnitzler, 6. 5. 1899

|Teplitz, 6. Mai 99.
Lieber Freund, ich nehme an, dass die Telegramme von heute, wie die Sendung an den Magistrat von Ihnen herrühren, und danke Ihnen sehr herzlich dafür. Ich wußte wirklich nicht, dass der Termin so kurz gestellt ist, sonst hätte ich mir die Sache vorher geordnet. Überhaupt habe ich mich erst vor ein paar Tagen zu Teplitz entschloßen, und schrieb Ihnen deshalb vor meiner Abreise kurz »Dresden«, wie ich es allen gesagt hatte. Ich hatte |weder Zeit noch Ruhe, Ihnen diese neue Teplitzer Affaire brieflich zu erklären. Entschuldigen Sie, bitte, dass ich Sie so plötzlich und so dringend in Anspruch nahm. Ich brauche Ihnen wol nicht erst zu sagen, dass die Tausend Gulden ganz sicher sind, und dass Sie sie in der kürzesten Zeit (1 Monat längstens) wieder erhalten.
Dienstag früh bin ich wieder in Wien. Wenn ich zu Hause eine Zeile von Ihnen fände, wo ich Sie Abends |treffen kann, wär es mir sehr lieb.
Nochmals wärmsten Dank.
Herzlichst Ihr
 Salten
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