Lieber Freund, ich nehme an, dass die Telegramme von heute, wie die Sendung an den Magistrat von Ihnen herrühren, und danke Ihnen sehr
herzlich dafür. Ich wußte wirklich nicht, dass der Termin so kurz gestellt ist, sonst
hätte ich mir die Sache vorher geordnet. Überhaupt habe ich mich erst vor ein paar
Tagen zu
Teplitz entschloßen, und schrieb Ihnen
deshalb vor meiner Abreise kurz »
Dresden«, wie
ich es allen gesagt hatte. Ich hatte
|weder Zeit noch Ruhe, Ihnen
diese neue
Teplitzer Affaire brieflich zu
erklären. Entschuldigen Sie, bitte, dass ich Sie so plötzlich und so dringend in
Anspruch nahm. Ich brauche Ihnen wol nicht erst zu sagen, dass die Tausend Gulden
ganz sicher sind, und dass Sie sie in der kürzesten Zeit (1 Monat längstens) wieder
erhalten.
Dienstag früh bin ich wieder in
Wien. Wenn ich zu Hause eine Zeile von Ihnen fände, wo ich Sie
Abends
|treffen kann, wär es mir sehr
lieb.
Nochmals wärmsten Dank.
Herzlichst Ihr
Salten