lieber Arthur, es ist so schönes Wetter, dass ich noch ein paar Tage
hier geblieben bin. So habe
ich noch
Leo Fan-Jung und
Goldmann gesehen.
G. habe ich unverändert gefunden und
er hat wieder einen schönen Eindruck gemacht. Das ist doch Einer, von dem man sagen
kann, er sei ein absolut guter Mensch. Er war sehr lieb zu mir, was mir wolgethan
hat. Im Allgemeinen ist meine Sti
mmung nicht gut. Ich
sehe von diesem schönen Platz aus nach
Wien, wie in einen dunkeln, unangenehmen Nebel hinein. Ich weiß nicht,
was werden wird, und fühle meine Sorgen, auch wenn mir am wohlsten ist, wie man den
leisen Druck permanenter Kopfschmerzen immer spürt und sich schließlich daran
gewöhnt. Doch möchte ich gerne einmal freier athmen können, – ich glaube,
|es käme da noch Manches
heraus, was gut an mir ist. Für den Winter mache ich mir die strengsten Pläne, und
denke sie auch auszuführen. Der Gedanke ans Sterben, der mir, wie Sie wissen, eine zeitlang abhanden gekommen, ist jetzt wieder
so lebhaft in mir. Ich finde, dass das in vielen Beziehungen gut ist, der macht uns
das Leben leichter, und macht es bewußter. Darüber wäre noch viel zu sagen.
Wie geht es bei Ihnen? Arbeiten
Sie? Und verläuft die Sache glatt?
Schreiben Sie mir ein Wort darüber. Ich bin voraussichtlich Dienstag in
Wien. Herzliche Grüße