12. August
Mein lieber Freund,
Nochmals innig
ste Glückwün
sche. Nun ha
st Du auch einen
Sohn. So kommt Alles. Ich wün
sche Deinem
Sohn all’ das Gute und Liebe, das ich Dir
selb
st wün
sche, –
und das i
st
sehr viel. Wie wird er heißen? Sieht er
schon Jemandem ähnlich? Was macht
die
Mutter? Sage ihr, bitte,
in meinem Namen alles Herzliche.
Über Deine literari
sche
|Produktivität freue ich
mich nicht weniger. Von dem
Junggesellenstück ver
spreche ich mir
sehr viel. Auf das Alt-
Wiener
Stück bin ich
be
sonders neugierig; auch da erwarte ich mir etwas
besonde be
sonders Feines. Wie ha
st Du über die »
Beatrice« ent
schieden? Im »
Schillertheater« wird
sie aller Wahr
scheinlichkeit nach be
sser ge
spielt werden, als im »
Deutschen«, aber das
Schillertheater hat doch nicht
das große literari
sche Publikum und i
st ein Provinztheater in der
H Hauptstadt.
Bitte,
schreib’ mir bald
|einige Einzelheiten über
das Ereigniß in der
Hinterbrühl, – an meine
Berliner Adre
sse. Ich werde morgen
hier von meinem
Onkel abgeholt und weiß noch
nicht, wohin wir wandern werden. Wir
sitzen
hier seit zwei Tagen im dichten Schneege
stöber.
Weihnachtswetter im Augu
st. Hände und Füße
sind mir
starr vor Kälte; das i
st der
↓Grund↓ Brief↓Grun↓, weshalb
der die
ser Brief nicht länger
wird.
|Tausend Grüße!
Dein
Paul Goldmann.