|Lieber Freund, ich bin, wenn ich das B. nur sonst in Ordnung habe,
mit all dem einverstanden bis auf
München. Das
werden wir aber
Montag, wenn ich zu Ihnen komme noch näher besprechen.
Was die
Feuill.
betrifft, so hätten sie wie Speiszetteln ausgesehen, wenn ich mehr Bilder genommen
hätte. Ich wollte also
|nur
wichtige Stationen geben, die gewissermaßen die durchwanderte Gegend charakterisiren.
Dann schrieb ich doch auch für Leute, welche
München nicht gesehen haben, ich möchte also mehr beschreiben, als
unkontrollirbare Kritik üben. Die
Secession
erhält übrigens noch ein zweites
(sachlicheres)
Feuilleton.
Dass Ihr Theaterleben Sie
|↓hätte stören können↓ in
Freiwild stört, ist sonderbar. Es kommt ja garnicht darauf an,
dass diese Mädeln Männer fangen wollen, sondern auf die Umstände, die ihnen ein
solches Leben zur Notwendigkeit machen. Dass sich manche willig manche mit vielem
Geschick darin finden, ändert doch an der
Freiwild-
Idee nicht das mindeste, selbst
dann nicht, wenn man gelegentlich wirklich der Jäger wäre.
=
Meine
Tochter ist gestorben. Damit
fällt
|ein starkes Band
zwischen
Lotte u. mir. Als die alte
Frau, welche mir die
Nachricht brachte, mit Thränen an meinem
Redaktionstisch saß, und ich an die Fahrt mit
Lotte nach
Gerasdorf, an den kleinen
Friedhof,
an den Kranz, den wir mitnehmen werden, und an das Kreuz, welches wir draußen kaufen
werden, dachte, musste ich gleich daran denken, wie prachtvoll das alles für die
Novelle passt.
BeerH. wird sagen, es ist sein
»
Kind«. Viel
|davon ist ja dabei, aber es
ist doch etwas ganz, ganz anderes, wenn man die Gestalt der
Lotte, die
Münchener Affaire, und unsere jetzigen Beziehungen nimmt.
Leben Sie wol, auf Wiedersehen Montag früh.