Fondateur M. L. Sonnemann.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour.
Bureau à Paris Paris, 3↓2↓5. September.
Mein lieber Freund,
Es ist sehr, sehr traurig, und mich hat es tief ergriffen.
Eines muß Dich trösten: Du hast keine Schuld. Alles, was Du thun konntest, hast Du
gethan. Das Schicksal hat es so gewollt, und d× da stand es nicht mehr in Deiner Macht, zu hindern. Warum das gerade Dich
treffen mußte? Man muß sich eben abgewöhnen, nach Gründen zu fragen; es gibt
keine.
Das arme
Kind wollen wir
nicht beklagen. Es i
st ihm eben nur das Leben er
spart geblieben. Es i
st nach kurzer
|Rei
se an das Ziel gelangt, dem wir alle zugehen
auf die
sem langen,
schweren Wege. All’ die Thränen braucht es nicht zu weinen, und
das Bischen Süßigkeit wird es nicht vermi
ssen, weil es
sie nie gekannt hat. . . . . .
Was für bittere Stunden Du durchgemacht haben mußt, armer Freund!
×××××××××××××××××××××× ××××××××××××××× Könnte ich nur wenig
stens einen Tag bei Dir
sein! Ich würde Dir immerfort
sagen: »
Du bist jung, und nichts ist
verloren.«
Am Mei
sten aber dauert mich die arme
Frau. Du bi
st
|einfach um
eine
schöne Hoffnung ärmer (und auch das nur für den Augenblick).
Sie muß es aber als einen wahren Zu
sammenbruch empfinden. Sei nur
recht gut und lieb zu ihr. In der Erfüllung die
ser Pflicht wir
st Du auch für Dich den
be
sten Tro
st finden. Und
sag’ ihr, daß ich ihr von ganzem Herzen die Hand drücke.
Bitte, bitte: schreib’ mir bald, und wenn es auch nur ein paar Zeilen sind.
Du
sollte
st jetzt
so bald als möglich eine Rei
se machen. Komm zu mir nach
Paris! . . .
Armer Freund! Es thut mir innig leid, daß Du, gerade Du diesen Schmerz |haben mußtest! Es ist auch für mich ein recht
trauriger Tag.
Ich umarme Dich von Herzen und in Treue
Dein
Paul Goldmann
Die Briefe sind
alle besorgt. Auf Deinen Brief antworte ich Dir nächstens.