und
Handelsblatt.
Telegramm-Adresse:
Mein lieber Freund,
Er
st
seit wenigen Stunden bin ich in
Frankfurt.
Ich habe den Brief gleich nach
Paris ge
sandt
. und hoffe, daß die Verzögerung, die
durch meine ver
spätete Ankunft in
Frankfurt
ent
standen i
st, keine
störenden Folgen hat.
Ich danke Dir für die lieben Mittheilungen Deines Briefes. Der
×××h×× Gattin des
Rechtsgelehrten geht es hoffentlich be
sser. Grüß’
sie
schön von mir.
Du selbst wirst hof wohl bald die R Ruhe zur Arbeit |finden. Solche
Übergangszeiten vom Sommer zum Winter sind immer etwas unbehaglich und bei Dir drängt sich gerade jetzt außergewöhnlich Vieles zusammen. Wird sich schon Alles lichten und
klären.
Mein
Schwager läßt Dich
grüßen u. Dir
sagen, daß es lächerlich i
st,
sich über Ohrenklingen Sorgen zu machen. Nach
seiner Erfahrung gibt
es kaum einen Men
schen, de
ssen Ohren ganz in Ordnung wären. Er hat mir ge
sagt: wenn
ich darauf achtete, würde ich auch bald Ohrenklingen
bei bei mir bemerken, und mir
scheint in der That
,
mehrmals am Tage, daß es auch bei mir klingt.
|Wer
wird
sich aber dabei aufhalten? Schade um jede Stunde Deines
schönen Lebens, welche
Du Dir dadurch verbitter
st.
Mein Fuß i
st geheilt. Ich bleibe wohl noch bis Ende der Woche
hier u. bitte Dich, mir hierher
(Rosse (
Rossertstrasse 15) zu
schreiben, falls Du mir noch etwas zu
sagen ha
st oder falls Dein
Sohn ankommt.
Deine
Freundin grüße recht
herzlich von mir. Ich habe mich
sehr gefreut zu hören, daß es ihr gut geht.
Ich habe
Richards |Hausnummer verge
ssen. Du bi
st wohl
so gut, ihm den
beifolgenden Brief zu übergeben.
Ich grüße Dich von Herzen
Dein treuer
Paul Goldm
und
Handelsblatt.
Telegramm-Adresse:
Mein lieber Richard,
Er
st die
ser Tage haben meine Irrfahrten in
Frankfurt geendet. Ich fand hier Deinen lieben Brief vor und
sa er
sah daraus mit inniger Freude, daß das große
Ereigniß
sich
vollzogen hat. Daß es
Mirjam war und nicht
Jehoschuah, überra
scht mich nicht. Es
mußte ja
Mirjam sein.
Der alte jüdi
sche Gott, auf den Du
so große Stücke hält
st,
soll wird hoffentlich einmal an Deinem Kinde zeigen, was er kann. Er
soll
ein
|liebes und frohes Men
schenkind daraus
machen. Dir
selb
st aber möge die kleine
Mirjam eine nur Freuden bringen und Seelenfrieden in den dü
steren Stunden des Grübel
s↓n↓s und der Selb
stquälerei.
Ich ×××× aber will sie stets sehr lieb haben.
Überbringe der
Mutter Deines
Kindes meine herzlich
sten
Glückwün
sche und Grüße und
sei
selb
st von Herzen umarmt.
Dein treuer
Paul Goldmann