Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 28. 4. 1897

und
Handelsblatt.
Telegramm-Adresse:

Mein lieber Freund,

Meine Familie wird mich vor Ende der Woche kaum fortlassen und so werde ich Dich wohl vor Montag oder Dienstag nicht wiedersehen. Auch thut mir die Ruhe wahrlich noth. Ich war und bin noch zum Theil in einem schlimmen körperlichen Zustande. Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und freue mich, daß Ihr Euch in Paris zurechtfindet. Freitag Abend solltet Ihr ins Concert Parisien zum vendredi classique gehen, um Villé zu hören. |Sagte ich Dir, daß Du das Hotel de Ville und das Panthéon besichtigen sollst?
Hier nichts Neues. Oder doch: Ich soll als Feuilleton-Correspondent der Frankfurter Zeitung über kurz oder lang nach Berlin gehen. (ganz unter uns, nicht wahr?) Soll ich? Paris issschön!
Wenn Du Zeit hast, sschreib’ mir noch ein Wort über Euer Ergehen ins Hotel Deutscher Kaiser. Wenn Du zu faul bist, sschreib’ mir nicht.
Grüß’ Dich Gott! Viele Grüße an Deine Freundin!
Dein treuer
Paul Goldmn
Was macht der blonde junge Musiker?
  1. 1 Für die Redaktion bestimmte Briefe und Sendungen wolle man nicht an die Person eines Redakteurs, sondern stets an die Redaktion der Frankfurter Zeitung adressiren.
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