Paul Goldmann an Arthur Schnitzler, 14. 9. [1893]

Directeur M. L. Sonnemann. Salzburg, 14. September.
Journal politique, financier,
commercial et litteraire.
Paraissant trois fois par jour
Bureaux à Paris:

Mein lieber Arthur!

Ich würdige das Opfer, das Du mir bringst, in seinem vollen Werth und danke es Dir von Herzen. Die zwei Tage bis zu Deiner Ankunft werden recht lang werden. Aber noch ein letztes Mal: geringe Erwartung, bitte, in Bezug auf mich. Ich bin so par terre durch all’ das Unheil.
Mein Onkel ist hier. Ob er noch zur Zeit Deiner Ankunft hier sein wird, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. Ob das |Hotelster ist oder nicht, weiß ich eigentlich nicht recht zu sagen. Aber billige Wohnung, gute Kost, angenehme Bedienung. Bitte, telegraphire noch Samstag: Abgereist ein Wort. Dann bestelle ich Dir ein Zimmer.
Volkstheater: Ich bin nicht einverstanden, wünsche aber natürlich, daß es zum Guten sein möge. Nun, wir reden ja darüber. Reden! Es issschön, daß ich fest überzeugt bin, es wird nichts daraus.
Grüß’ Dich Gott, Lieber und Treuer!
Dein
Paul Goldmann.
Getreidegasse, nicht -markt.
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