Fondateur M. L. Sonnemann.
Journal politique, financier,
commercial et littéraire.
Paraissant trois fois par jour.
Mein lieber Freund,
Wir
sind mitten im
Russenfieber und ich finde gerade Zeit, Dir
ra
sch beide Hände zu drücken, mit einem innigen Glückwun
sch. So
scheint al
so der lieb
ste Wun
sch, den ich für Dich gehegt, wahr werden zu
wollen. Ich habe mir heut Früh’, als ich Deinen lieben Brief erhielt, die Zukunft ausgemalt und habe mich an all’ dem Licht und der Freude
ergötzt, die ich darin für Dich fand. Ich bin
sicher: Du wir
st
|aufgeführt werden; ich bin
sicher: Du wir
st Erfolg haben
.↓,↓ –
so
sicher, daß mir i
st, als
sei das Alles
schon ge
schehen.
B.’s Telegramm bedeutet
sicher die Annahme, und der
Director gefällt mir
sehr, der in die
ser
Form anzunehmen ver
steht. Bitte,
schreib’ mir
sofort,
daß wie die Unterredung mit
B. ausgefallen. Im Übrigen will ich gar nicht länger darüber reden, aus
Aberglauben – denn es i
st gar zu
schön. Und den Namen des
Theaters nenne ich er
st gar nicht, auch aus
Aberglauben. Aber froh bin ich; und
|ich fühle die
glückliche Wendung und denke, daß Niemand in der Welt
sie mehr verdient hat, als Du,
mein lieber Freund.
Ich
be möchte gern das Alles be
sser
sagen. Aber es i
st
so
schwer, über die guten
Dinge zu
schreiben
. Überdies empfing ich heut mein
Feuilleton über
»
Gismonda«, das mein
Onkel in einer irr
sinnigen Wei
se zu
sammenge
strichen hat.
Das i
st ein Lähmungs
schlag ins Gehirn.