Auguste Hauschner an Arthur Schnitzler, 16. 1. 1909

|Berlin d. 16. 1. 09
Sehr geehrter Herr Doctor – die »Hilfe« hat meinen Beitrag lange nicht gebracht, weil sie eigentlich so umfangreiche Buchbesprechungen sonst nicht annimmt. Sie wünschten meine Arbeit zu lesen, ich schicke sie daher, obgleich, wie ich nun im Druck »sehe«, mir der Schluss misslungen ist. Was mir das innerste Wesen Ihrer bedeutendsten Gestalten zu sein scheint, |der Trieb zur Vereinsamung und die Fremdheit zum Menschthum, habe ich, durch ein Paar untreffende Ausdrücke, zu schwer an ein einzelnes, im Grunde leichtlebiges, Individuum gehängt.
Trotzdem werden Sie vielleicht meine innere Bewegtheit aus meinen Worten lesen können.
Mit besondrer Hochschätzung
Auguste Hauschner
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