Dieser Ort i
st so lieb,
still und schön, da
ss ich Ihnen von da einen Gruß schicken
muß. Vielleicht finden Sie diese Logik nicht zwingend, aber für mich be
steht sie
doch. Wahrscheinlich ent
springt sie aus dem Wunsch, daß Sie für Ihre Erholung einen
Platz finden möchten, der Ihren Neigungen ebenso entspricht, wie dieser hier den
meinen – wo es nichts gibt als See und herrlich bewaldete Ufer und gar keine Städter
und die nette
sten Schafe, Ziegen und Gänse und gar keine Tinte.
|Das einzige Tintenfaß in der Gegend befindet sich auf de
m↓r↓ »Amtstube« des Bürgermei
sters, der mir, als ich mich bei meinem er
sten
Aufenthalt – ich war
schon öfters hier – sagte, als ich mich als Ausländerin melden
wollte: »Sö san do ka Ausländer, sö reden do wie mir; a
Saupreuß,
des is a
Ausländer!!«
Und als ich diesmal sagte, ich käme jetzt selten ins
Reich, meinte er: »Ja ja, ich ko
mm auch selten
hin!« – – Und das alles gibts
wirklich und es ist
nicht von
Ludwig Thoma und es i
st eine Stunde
von
München, wo
|es so
übel knirscht, da
ss man der nächsten Entwicklung der Dinge nur mit Besorgnis
folgt.