Gabriel Beer-Hofmann an Arthur Schnitzler, 12. 10. 1926

|Am Ausgang des Hauptbahnhofes Kirchenallee Nr. 35–36, gegenüber
. . . . . . Ankunftsseite . . . . . .   . . . Ausgang Hauptbahnhof . . .
Direktion: Emil Langer
Mehr als 300 Zimmer und Salons
50 Badezimmer
Telegramm-Adresse: Fernsprecher:
Reichshof Hamburg Alster 870, 2836, 2837
Im Frühstücks-Saal: Grosses und Abendessen nach der Karte
Kachel-Waschtische mit fliessendem kalten und warmen Wasser in allen Zimmern
Fernsprecher in allen Zimmern
Auto-Unterstand für 20 Automobile
Rasier- und Frisier-Salon im Hause
Hamburg, den 12. Oktober 1926

Verehrter, lieber Doktor Schnitzler!

Wie sehr es mir Wunsch und Bedürfniss gewesen wäre, mich von Ihnen zu verabschieden, so war es mir doch schliesslich zeitlich unmöglich. Trotz aller Vorbereitungen war meine Abreise doch überstürzt. –
Ich hätte Sie, lieber Herr Doktor, wie auch ganz besonders gerne Lily noch einmal gesehen. –
Nach ein paar Tagen Berlin und drei kalten und verregneten Tagen in Hamburg, fahre ich morgen mit der »Thuringia« nach New-York.
Zwölf Tage Seefahrt – wie sehr habe ich mir dies – seit Jahren – gewünscht und jetzt wird es Erfüllung – wie ein Traum zauberhaft und unglaublich –
Ich habe leider nicht die Adresse (Venedig) von Lily.
Es ist doch nicht unbescheiden, wenn ich Sie, lieber Herr Doktor |bitte, Lily sehr schön und herzlich von mir zu grüssen. Ich will ihr gleich von drüben schreiben.
Inzwischen, Ihnen, lieber Doktor Schnitzler und der lieben Lily, alle guten Wünsche für die nächste Zeit
von ganzem Herzen
Ihr
Gabriel Beer-Hofmann
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