Verehrter Freund Seit
April 1925 hab ich Sie nicht
gesehen, und es ist mir, als sah ich Sie gestern. So lebhaft stehen Sie mir vor
Augen. Seitdem haben Sie eine weite Reise nach den
canarischen Inseln gemacht, sich freundlich meiner erinnert, mir die
sonderbar tiefsinnige
Traumnovelle zugesandt,
vermutlich noch anderes hervorgebracht. Ich bitte nur, mich nicht zu vergessen; ich
war in
Karlsbad,
Prag,
Schandau, meiner Gesundheit
halber, und bin nicht krank, arbeite weiter mit Forschungen über
Petrus u.
Paulus. Ueber
Petrus erschien vor langer Zeit ein
Büchlein, aber da mein
Verleger in
Berlin bankerot ist, wurde
es nicht deutsch publicirt.
Es war schön, daß ich in
Wien Ihr Gast sein
durfte. Ihre junge
Tochter
war
|war Schmuck des Hauses.
Ich bitte, gelegentlich
Beer-Hofmann und seine
Gemahlin sehr herzlich
von mir zu grüssen.
Ich weiss nicht, ob Sie Zeit zum Lesen haben. Sonst würde ich Ihnen
Kyra Kyralina von dem
Rumänen Panit Istrati empfehlen. Er schreibt
französisch und hat grosse Frische.