Ich kann Ihnen anzeigen, daß es mir nach längerer Beratung mit un
serem
Postmeister, der über den
Kriegspo
stverkehr mit den Verbündeten nicht viel be
sser informiert zu
sein
scheint als ich, gelungen i
st, das Manu
skript des »
Fremden« mit einem Briefe an den
Fischerschen
Verlag zu
senden, und ich gebe mich der Hoffnung hin, daß beides den
Be
stimmungsort erreicht.
Zugleich erlaube ich mir, Ihnen das Manu
skript der Komödie: »
Gesellschaft« zu
schicken, die, wie ich Ihnen erzählte, vom
»
Deutschen Volkstheater« abgelehnt wurde.
Ein Mei
sterwerk i
st
sie ja gewiß nicht, obwohl ich meinen möchte, daß
sie, vom
techni
schen Ge
sichtspunkt aus betrachtet, einem gelernten »Dramaturgen«
Freudentränen entlocken könnte. Aber
is sie i
st
|wohl
vergnüglich; allerdings kann ich die
se ihre Eigen
schaft
selb
st nicht objektiv
ein
schätzen, aber ich
schließe es daraus, daß ich
sie mit der
selben
Behaglichkeit nieder
schrieb, die den alten
Dumas beim Verfa
ssen
seiner heitern Romane hell auflachen ließ. Wenn
die Erlebni
sse meiner Helden, die ich zum größten Teil per
sönlich kennen lernen
durfte – den Daniel Rubin
stein
schilderten mir nur Per
sonen, die er mit
seiner
intere
ssanten Bekannt
schaft beehrt hatte –, Sie auch nur ein wenig erheitern,
wird es mich außerordentlich freuen. Eigentlich habe ich doch die Hoffnung noch
nicht ganz aufgegeben, die
se Komödie bei einer Bühne anzubringen (allenfalls
nach einigen Verbe
sserungen); denn ich glaube, daß
sie eine ganze Anzahl »guter
Rollen« enthält.
Indem ich Ihnen, hochverehrter Herr Doktor, für Ihre große Liebenswürdigkeit
nochmals herzlich danke, verbleibe ich Ihr sehr ergebener