|Dr. Arthur Schnitzler 18. 6. 15.
Verehrter Herr Adam,
mit besonderm Vergnügen habe ich Ihre freundliche
Manuscriptsendung empfangen, mit wirklichem, innersten
Interesse die sechs Scenen gelesen, und wüßte nicht, was Sie davon abhalten sollte,
diese vornehme we
nn auch nicht in allen Theilen gleich
starke, und in manchen rhythmischen Eigenheiten nicht durchaus einleuchtende Dichtung
dem Publikum oder auch den Theatern vorzulegen. Gewiß werden viele (und nicht die
urtheilselosesten)
|↓Leute↓ mit gleichem Antheil und zuweilen mit tieferer
Bewegung die Scenen auf sich wirken lassen – in denen manchen nun auch eine
Theaterwirkung zu stecken scheint. Freilich werden nicht viele Bühnen für diese
eigenartige Sache in Betracht kommen. We
nn Sie im Laufe
der nächsten Zeit nach
Wien kämen, lassen Sie
michs vielleicht wissen; es wäre mir ein Vergnügen, Sie wieder zu sprechen –
eventuell auch zu dem problematischen Capitel der praktischen Möglichkeiten Ihrer
Arbeit.