Hochverehrter Herr Doktor,
in der Meinung, meiner Unlu
st zu jeden Studium lägen äußere Um
stände zugrunde, bin
ich in die
Slowakei gefahren, in eine wald- und
reizlo
se Gegend, in der auch die Men
schen nur Land
sind, bewegliche Erde, vermodernde
Pflanzen. Aber mit dem Lernen geht es auch hier nicht be
sonders, und
so dürfte ich
Anfang September wieder in
Wien sein. – Wenn das nicht gerade eine Zeit
sein
sollte, wo Sie durch Proben zu sehr in An
spruch genommen
sind, möchte ich Ihnen gerne
meine Aufwartung machen. Sehr angenehm wäre es mir aber, falls Sie, hochverehrter
Herr Doktor,
mir
früher, wenn einmal Ihre Möbelwanderungen – Völkerwanderungen
sind übrigens
minde
stens eben
so unangenehm – zu einem Abschlu
sse gekommen
sein werden, etwas über
meine Sachen zu
sagen die Güte hätten.
Ich glaube nämlich nicht, daß hierbei auch bei mir ein inneres Manco vorliegt, was
Gumppenberg andeutete, indem er dem »
Grafen Cilli«
eine kun
stlo
se, rohe, gefli
ssentlich derbe Sprache vorwarf, der »
März«, indem er rein arti
sti
sche Gebarung meiner
seits als
Hindernis einer Annahme meiner Arbeiten deklarierte. –