lieber Herr Ehrenstein, mit
Auernheimer hab ich dieser Tage viel über Sie gesprochen. Bei dieser
Gelegenheit mit angenehmen Erstaunen bemerkt, daß er Ihre Sachen damals sehr
eingehend und mit entschiedener Antheilnahme für die offenbare Eigenart gelesen
hat. Er eri
nnerte sich vieler Details und ist
durchaus bereit, alles weitere mit einem jetzt wohl noch etwas gestei
|[gerten] Interesse durchzusehen. Eine Kritik über eine
Dissertation hat wohl wenig
Chancen – aber immerhin denke ich, Sie senden sie ihm ein. Jetzt ist er
allerdings noch auf Urlaub, reist auch bald von hier fort, (heute, fällt mir
eben ein),
Semmering, dann
Süd Tirol. Aber ich halte es für ganz vernünftig, we
nn
sie zu Beginn des Herbstes ihn zu einer
persönlichen Unterredung aufsuchen wollten. – Aergerlich, daß Sie mit solchen
Leuten wie diesem
Professor zu thun haben! Aber wer nicht –? (Billig, aber wahr.)
Herzlich grüßend
Ihr
ergebener
A. S.