Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, 26. 11. 1908

|26. 11. 08
Dr. Arthur Schnitzler
Wien XVIII. Spoettelgasse 7.
mein lieber Hugo, gestern waren wir in 2 × 2 = 5 (unbedingt anzusehen, schon, u. besonders wegen Ethofer) vorgestern beim Krampus, heut gehn wir ins Tonkünstlerconcert, Samstag zum Dohnanyi, Sonntag zum Heine Abend – es gibt so verhexte Wochen; hingegen wollen wir am Montag oder Dinstag für 2 Tage auf den Semmering, es wäre sehr schön, wenn Sie u Gerty auch hinauf kämen; schrei|ben Sie mir ein Wort. (Nicht unmöglich, dss auch Wassermann u Thomas Mann (mit dem wir gestern Mittag bei W. zusammen waren) hinaufkommen.)
– Es freut mich, dss Sie meine Ansicht von den Wintersteinschen Gedichten theilen. Einmal hab ich schon an Bie geschrieben u ihm Gedichte von W. geschickt, es waren aber viel schwächere als diesmal; wenn Sie glauben, so könnte man doch die N. Rdsch noch einmal |versuchen; ein paar Zeilen von Ihnen denk ich wären von allergrößtem Werth. Übrigens schreib ich auch an den Baron W., vielleicht hat er eine andre Bitte an Sie. –
Also auf sehr baldiges Wiedersehen; u herzliche Grüße.
Ihr
Arthur
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