Ich »
soll« nach
Ortner zwei bis drei Monate hier
bleiben, glaube aber nicht es
so lang auszuhalten. Es i
st hier
sehr unangenehm und
ich überlege hin und her,
[ob] es nicht viel ge
scheiter wäre, in
Taormina
oder
Kairo z
[u] sitzen. Ich tue übrigens nichts, ohne vorher
Ortner zu
schreiben.
Der »
einsame Weg« kam ge
stern an und wurde sogleich
gele
sen. Wunderbar finde ich, wie Du da von der Peripherie der Men
schheit, an welcher
sich die mei
sten Stücke
son
st herumbewegen, in die Mitte ihres gei
stigen Lebens
komm
st, nemlich un
seres gei
stigen Lebens, der Sachen, um die wir uns heute allein
noch kümmern können. (Wobei ich mich an einen Satz
Maeterlincks von dem
still an
seinem Ti
sche
sitzenden Grei
se und an manches erinnere, was in meinem
Dialog vom Tragischen gefordert wird). Allerdings
|hat mir ge
stern, beim er
sten eiligen Le
sen und in
meiner jetzigen gei
stigen Trübung, im dramati
schen Ductus etwas gefehlt, ich kann es
nicht anders sagen, als daß mir die Bewegung des Stückes einige Male abzubrechen und
sich dann auf eine mir nicht gleich ver
ständliche Art wieder zu
sammeln oder zu
er
setzen
schien. Ich le
se es nun aber in ein paar Tagen wieder und mit die
sen
Bemerkungen i
st wol überhaupt mehr mein elender Zu
stand als das Stück kriti
siert.
Grüß
Brahm und wen ich
son
st in
Berlin kenne, empfiel mich Deiner
Frau und
sei herzlich
st gegrüßt
von
Deinem alten
Hermann