Hermann Bahr an Arthur Schnitzler, 9. 1. 1902

Telegramm-Adresse: Tagblatt, Steyrerhof, Wien. – Telephon Nr. 384. Staats-Telephon Nr. 36.
9/I

Lieber Arthur!

Eben erfahre ich von meinem Sendboten, der bei Schlenther war
1) Schnitzler bekommt den Grillparzerpreis nicht;
2) Schlenther bezeichnet es als absolut falsch, wenn man meine, Schnitzler sei durch die Gustl-Affaire burgtheaterunfähig geworden; diese Auffassung bestehe weder in der Intendanz noch bei ihm selbst; die »Lebendigen Stunden« kenne er leider nicht.
Ich fahre in einer Stunde ab. Überleg Dir, bis |ich wiederkomm’, ob ich nicht doch mit den Stücken resolut hingehen darf.
Herzlichst
Hermann
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