Lieber Arthur 1.) Von
Vahrn bin
ich fort weil es in dieser Höhe circa 670
m schon zu kühl
ist.
2.) Dieses
St. Michael liegt an der heuer
eröffneten
Überetscher Bahn –
Bozen –
Kaltern –, nur
eine Wagenstunde von
Bozen. Meistens ko
mmen hier nur die Leute die auf die
Mendel fahren durch; ständig wohnen hier wenig Fremde. In
unserem »
Hôtel« außer uns Niemand. 3.) Auf die
Idee hieherzuko
mmen hat mich ein Eisenbahnplakat
gebracht. 4.) Ich dürfte nicht länger als 2 Wochen noch hierbleiben.
4↓5↓.) Ich bin im
I Akt
(der drei Abtheilungen hat) in der ersten Abtheilung im 5ten Versehundert.
433 Verse hats gebraucht bis
ich den Helden auf die Bühne gelassen habe.
5↓6↓.) Meine Laune wäre besser
|wenn ich mehr schlafen würde. Im übrigen hängt sie von der Arbeit ab. Viele Verse
–
gute Laune; wenig Verse – schlechte Laune. O Gott! Was wird mir nicht Alles
gestrichen werden. »Die Brillanten werden sie mer stehn lassen«! Antworten sie
höflich: »Also Alles«!.
Grüßen Sie
Brahm und Kerr. Dem
Brahm bringen Sie um Gotteswillen keine
bessere Meinung von mir bei! Bis auf Weiteres laßen Sie mich für ihn »Ein Herr mit
einem Monocle« sein.