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20 VII
mein lieber Arthur
ich möchte Ihnen gern einen viel ausführlicheren Brief
schreiben, möchte auch gern
über
Richard vieles
sagen, aber ich bin
so
unglaublich abge
spannt,
sobald meine tägliche wie im Fieber eintretende Arbeitszeit
vorüber i
st, da
ss
|ich kaum im
Stand bin die Feder zu halten.
Ich war mit meinen Nerven noch nie
so herunter: ein geräuschvoller Spei
se
saal macht
mir heftige phy
si
sche Schmerzen im Genick und lauter
solche Dummheiten. Ich werde
nach dem
28ten minde
stens 14 Tage zu arbeiten aufhören
|und das Landleben führen, da
ss mir allein ganz wohl thut:
tennys Bad und vielerlei harmlo
se Ge
sell
schaft. Ich gehe daher nach
Alt-Aussee entweder zu den
Franckensteins oder zum
Seewirth. Vor einer Radrei
se,
jetzt, hätte ich bei
meinem übermäßig montirten und ruhelo
sen Zu
stand direct Ang
st.
|Ich werd mich
schon wieder in
Ordnung bringen.
Mein
Stück i
st ein fünfactiges
märchenartiges Trauer
spiel, in Ver
sen. 2 Acte
sind nahezu fertig. Ich habe noch nie
so gern an etwas gearbeitet. Fangen Sie nur auch zu arbeiten an.
Oder machen Sie jetzt mit
Salten eine Radtour
|und la
ssen für mich und für
September nur den Weg
Passau –
Nürnberg –
Rothenburg –
München –
Salzburg in
Re
serve. Das wäre
schön!
Und um den
15. August träfen wir uns bei
Richard, verbrächten immer den halben Tag arbeitend, gingen
dann
|nach
Salzburg, noch mehr arbeitend und träten
Anfang
September die Rei
se an. Mir folgen, ich bin der Ge
scheidtere!
Herzlich Ihr
Hugo
P. S.
Es ist nicht ernst, dass ich der Gescheidtere bin. Sonst sind Sie vielleicht
beleidigt.
|Immer schreiben!