Arthur Schnitzler an Hugo von Hofmannsthal, [1. 2. 1893]

|Mein lieber Hugo,

Fels befindet sich bereits besser; ernstere Besorgnisssind nun wohl auszuschließen. Hingegen wäre nunmehr Ihre s. Z. besprochene Liebenswürdigkeit sehr erwünscht, u die Idee mit den Freunden ohne Namensnennung issehr gut, und rascher Durchführung zu empfehlen. –
Die Arbeit Engländers ist über Sölneß; Schick richtete das Ihnen übermittelte Ersuchen an mich. –
Was soll ich der akad. Vereinigung ins Exemplar schreiben, ich kenn mich da gar nicht aus? – Teltsch erhält eins, |sobald ich wieder welche von Berlin bekomme, in ein paar Tagen; ich grüss ihn herzlich. – Sah heute im Gewerbemuseum Ihr Relief. Plötzlich lag es da, zwischen einem pompejanischen Tischfuss und einem Nürnberger Hanswurst. – Ich glaube, es issehr gut, hab’ aber kein gutes Licht gehabt. –
Salten soll Mitte März fort. – Familie beendet, traue mich nicht sie durchzulesen; fürchte mich vor der grausamen Gewißheit. Absicht: Ende Feber auf 10–14 Tage in die Wärme, von der Klinik und dem grauen Leben weg, das Stück im Koffer. Schreibe jetzt »Verwandlungen«, Novellette in Briefen, u gehe heut Abend auf die Redoute, weil ich ein Lebemann bin. – Ihr herzlich ergebener Arthur, welcher Sie bald zu sehen und zu hören verlangt. –
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