Lieber Herr Doctor! Bin grade in einer Hochzeit drin; beeile
mich aber trotzdem Ihren lieben Brief, den ich eben erhielt, zu beantworten; ich
hatte nämlich gleich nachm. für Sie Kritikauschnitt vorbereitet u. dazu ein
Briefchen geschrieben, welches ich nun freilich nicht benutzen kann.
Also ich bin in der angenehmen Lage, Ihnen einen Ausschnitt bereits heute
verschaffen zu können. Anbei ist er.
|Haben Sie zufällig
Fr. Bühne Januarheft in die Hand bekommen?
Le
sen Sie den
Artikel von
↓F.↓ Holländer über
Hermann Bahr, den er in geradezu dummer Wei
se in den Himmel hebt. Dort finden Sie bei
der Stelle über
Bahr’s
Dora-Schmarren, den
Holl. für das größte psycholog. Kun
stwerk hält (!!!!), eine
sehr, sehr schmeichelhafte Bemerkung
über einen gewi
ssen Arthur Schnitzler. Verzeihen Sie mir, Liebster, den
Franz Moor. Soll gewiss nimmer
vorkommen! bitte, bitte! Viele Grüße
Ihr
sehr
ergeb.
Karl Kraus
.