vielen Dank für den über
sandten Brief. Es
stehen ge
scheidte Sachen drin. Es i
st
sogar möglich, da
ss die
H. mit all ihrem
Tadel Recht hat: gewi
ss aber hat
sie manches zu loben verge
ssen. Da
ss
sie den
»
Sohn«
so be
sonders gut findet zeigt
mir, da
ss
sie ein wenig vom
Berliner-
Bölschethum
beeinflußt i
st. Ich habe den Eindruck, da
ss
sie alles einzelne an mir ver
steht,
wie das bei ihrer kriti
schen
|Begabung
selb
stver
ständlich – nur meine
Atmosphäre
nicht. –
Das
Anatol-Buch er
scheint im
Bibliogr. Bureau, Berlin. –
Von
Blumenthal hab ich Nachricht: 2. Quartal,
d. h.
Jaenner–
März 93 Etwas
spät! Um
somehr als ich
heute aus
Prag die Mittheilung erhalte, da
ss
das
Stück im Oktober dranko
mmen dürfte! Zugleich hat man mir meine Lu
st
spiele
von dort retournirt, da
sie für eine Provinzbühne zu gewagt
seien.
|–
Schupp i
st Secretär des Pre
ssaus
schu
sses für d.
Chicago. W. A. –
–
Von Theodor Herzl hab ich einen reizenden Brief beko
mmen. –
Vielleicht
sehen wir uns doch im Laufe die
ses So
mmers. Ich habe nämlich keine Einberufung zur Waffenübung beko
mmen, und fahre vielleicht
Ende August
nach
Ischl. – Wohin gehn Sie im
September? –
– Ich kam die letzten Tage nicht zum Schreiben; die äußerliche Thätigkeit stört
doch. Hoffentlich bald! – Sie |kommen ja sicher mit den ganzen 5 Akten zurück!
––
Haben Sie Recht, von einem »
herrschenden
Novellendrama« zu
sprechen? – Berechtigung hat die Form gewi
ss –
sobald nur
ein bedeutender Men
sch da i
st, der daran Freude
findet. Ueber den gewi
ssen Fundamental
satz: »Das i
st eben kein rechtes Drama,
das nicht von der Bühne herab wirkt (oder gar ›auf die Menge‹ wirkt
«)« hab ich
|mich
i
mmer geärgert. Eventuell will ich mir, mir ganz
allein was vor
spielen la
ssen! – Na, Sie wi
ssen ja,
Kulka hat ja das wichtig
ste über die
ses Thema
schon gesagt.
–
– Wann wird man sich Briefe phonographiren können? –
Die Zeit seh ich kommen, wo die Leute über unsre
mühselige Correspondenzerei lächeln und staunen werden.
|Auf dieser Seite steht nur mehr, dass ich Sie,
liebster Freund, aufs Herzlichste grüße!
– Mit
Schwarzkopf war ich einige Male auf dem Land. –
Bahr i
st verzweifelt; – er wurde einberufen und fahndet nun nach
einer Befreiung. –