Da haben Sie die
Märchenkritik der
Herzfeld. Ich habe ihr für die
sympathi
sche Ausführlichkeit gedankt und ihr von dem
Er
scheinen des
Anatol-Buches ge
sprochen; wie
heißt denn der
Verlag? –
Un
sere Art zu arbeiten (im Drama) i
st nicht gar
so ver
schieden, wie Sie anzunehmen
scheinen; was ich
|aus
späteren
Acten vorausarbeiten kann,
sind nicht ge
schlo
ssene Scenen,
sondern reine
Farben
skizzen: Worte und Dialog
stellen, die oft dann gar nicht wirklich aufgenommen
werden, mir aber als Parfümfla
schen, als Stimmungs-Accumulatoren und -Conden
satoren
dienen, damit die Sugge
stion im Laufe der Detailarbeit nicht verloren geht; das ganze
hängt wahr
scheinlich mit meiner Ihnen gegenüber mehr lyri
schen, mehr auf Farbe
hinarbeitenden Technik zu
sammen. Wie lange
|bleiben Sie in
Wien? kann man Ihnen während der Waffenübung
schreiben?
Ich freue mich
sehr auf die
Novelle; ich hoffe
Sie werden nichts vor meiner Rückkehr vorle
sen.
P. S. Was die
Herzfeld von nothwendiger Technik
und für
Bühnenfernwirkung und von »concentrierter« Natürlichkeit des Dialog’s
sagt,
scheint mir
sehr vernünftig;
|es i
st dies that
sächlich die Erfahrung des allerletzten Theaterjahres für jeden
Objectiven und für künftige Arbeiten nicht unwichtig: ganz die gleichen
Rath
schläge, mit zahllo
sen anderen höch
st wertvollen, finde ich in den kriti
schen
Studien von
Otto Ludwig, aus denen ich hier
mit Genu
ss und innerer Freude eine Menge lerne. Über Technik des dramati
schen
Dramas zum Unter
schied vom herr
schenden Novellendrama mu
ss überhaupt näch
sten
Winter bei Ihnen
sehr viel geredet werden.