Damals – um mich, als ich ihn las,
standen
Robert und
Olga Hirschfeld,
Schwarzkopf und
Boris Fan-Junk – berührte er mich wie eine Erinnerung an Läng
stverge
ssenes,
Unerreichbar-fernes. Sie fragten nach meinen Arbeiten. Sie gedachten gemein
samer
Pläne. Um mich und in mir waren neue Dinge, Gleiten, Plät
schern, Rie
seln, Auflö
sung,
vages Ver
schwimmen. Ich kann nicht arbeiten. Heute
so wenig als damals. Noch weniger
|vielleicht. Ich gleite, ich
treibe. Kein Gedanke cry
stalli
siert
sich und es wird kein Vers. Ich kann nicht weiter
denken als Stunden.
Aber mir i
st wohl. Anders wohl, neu wohl, wech
selnd wohl. Ich fühle mich wach
sen.
Wollt ich mich zwingen, mü
sst ich verzweifeln
d,
abwartend
sehe ich mir fluthen zu und empfinde ein glückliches Michbe
scheiden, das
gute Schwe
stergefühl zur Re
signation. Wäre nur mehr Sonne. So aber bin ich
ver
schnupft und krank möcht ich nicht werden, denn ich kann jetzt das Allein
sein
nicht brauchen. Wenn Sie vielleicht in der
Kunstchronik meinem
Salzburgerbericht begegnen,
so la
ssen Sie
sich von mir
|ein paar Vorworte
sagen. Ich habe
dort in 4 Tagen und 2 Nächten die concentrierte
ste Menge von Eindrücken
zu
sammengetrunken, die mein Nerven
sy
stem überhaupt vorläufig erträgt. Den Bericht
habe ich im voll
ständigen Halb
schlaf ge
schrieben in dem
selt
samen Zu
stand, wo das
Gehirn lo
se Bilder, Ge
sprächstheile der letzten Nacht mit
schmerzender Deutlichkeit
bis zum Ekel reproduciert. Wenn der Bericht überhaupt deut
sch i
st (ich habe ihn noch
nicht bekommen) dann
schläft in mir ein unbewu
sster Reporter,
qui parfois se réveille wie
Ste. Beuve sagt. D
r Hoffmann hat mir auf einen 4 Seiten langen Brief nach
Wien nicht geantwortet; ich habe ihm nach
|Markt-Aussee (??) ge
schrieben er
soll doch zum Teufel hieher kommen. Warum kommt er denn
nicht?!!! Ich arbeite
garnichts und hoffe daß die
Comités der
Freien Bühne das Gegentheil
thuen.
1.) die letzte Scene von »
Gestern«