Felix Salten an Arthur Schnitzler, 18. 3. 1921

|Herrn
Dr Arthur Schnitzler

|Olmütz, 18. 3.

Lieber,

hoffentlich haben Sie von Otti schon das Mscpt. meiner Erzählung. Wenn nicht, bitte, verlangen Sie’s. Ich hoffe sehr, dass Sie wohl und mehr und mehr ruhig sind und dass Ihnen das Arbeiten von der Hand geht! Und ich hoffe, dass Ihnen der Frühling so stark hilft, wie er kann. Das viele Umherfahren, das ich jetzt absolvieren muß, meist in Bummel-Zügen, ist ja nicht angenehm, aber das Anschauen der milden, böhmischen Landschaft, die jetzt, bei dem schönen Wetter, wie neu aussieht, beruhigt so angenehm. Auch ist das die vierte Stadt, in der ich seit Sonntag lese. Noch vier folgen. Es geht gut. Ich bin zwischendurch doch viel allein, was wohltut, denke viel und denke natürlich auch sehr viel an Sie!
Alles Herzliche Ihnen und den Kindern.
Ihr
 Felix Salten
    Bildrechte © University Library, Cambridge