Felix Salten an Arthur Schnitzler, 7. 9. 1919

|7. 9. 19

Lieber,

herzlichen Dank für Ihr Telegramm. Wie sehr es mir wohltut und mich freut, brauche ich eigentlich kaum zu sagen, möchte es aber doch sagen, um Ihnen aufrichtig zu danken. Besonders auch dafür, dass meine Zuneigung, meine Verehrung und meine Freundschaft für Sie im Laufe des Lebens nur immer fester, überzeugter und inniger werden konnten, und dass auch Sie mir Ihre gute Gesinnung so bewahrt haben. Das bleibt nun so, denke ich, ohne der Worte zu bedürfen. Sie haben Recht: laßen Sie uns die Stücke Weges noch öfter und näher beisammen bleiben. An mir soll’s |nicht fehlen.
Von Olga bekam ich gestern ein liebes Telegramm. Ich hoffe, sie am Dienstag noch in Salzburg sehen und ihr danken zu können. Aus etlichen anderen Telegrammen, die heute kamen, wird mir die Befürchtung, es habe in irgend einer Wiener Zeitung von meinem 50. Geburtstag gestanden. Das wäre mir sehr unangenehm!! Donnerstag Abend will ich in Wien sein. Also, auf recht baldiges Wiedersehen, nochmals: Danke, und viele herzliche Grüße von Otti wie von mir.
Ihr
 Felix S.
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