Ihre Karte aus der
Schweiz bekam ich vor zwei Tagen, nehme aber an, dass
Sie jetzt wieder zu Hause sind. Wann ich nach
Wien
komme, weiß ich nicht, weiß nicht einmal, ob ich es soll.
Hier ist es so ganz still, ganz einsam und
das beruhigt einigermaßen. Sonst – wenn man sich’s klar macht, was jetzt geschieht
und warum es geschieht – könnte man verzweifeln. Wer dran glaubt, dies alles sei wegen
Serbien, ist eigentlich zu beneiden. Denn er hat doch etwas, um sein
Rechtsgefühl damit zu füttern. Vielleicht ist es gut, dass dieser Krieg eben jetzt ausgebrochen wird. Gut: für
unsere Söhne. Das mag hässlich und egoistisch gedacht sein, aber ich denke es eben.
Beer-Hofmanns sind hier in
Weißenbach. Ich glaube, sie
sind dort fast die einzigen. Wir sehen uns manchmal. Lassen Sie mich wißen, wie es
bei Ihnen geht. Viele herzlichste Grüße von uns an Sie
Beide und die
Kinder!