Felix Salten an Arthur Schnitzler, 23. 8. 1909

|Kaltenleutgeben, 23. VIII. 09
Lieber, morgen gehe ich nun nach Wien und Mittwoch Abend nach Innsbruck. Am 30. u. 31. werde ich in Bregenz sein. Ich weiß nicht mehr, wer mir gesagt hat, Sie hätten die Absicht, nach Bregenz zu kommen. Ist das richtig? Ich wohne Hotel Europe. Am 1. Sept. will ich für 2 Tage nach Luzern. Träfe ich Sie am 4. od. 5. in Salzburg? Geben Sie mir vielleicht nach Bregenz Nachricht, falls Sie nicht selbst hinkommen, was mich natürlich sehr freuen würde. Von dieser Reise gehe ich nicht mehr hierher zurück.Otti übersiedelt heute in acht Tagen mit den Kindern nach Wien. Ab 6. bin ich da, und freue mich aufs Tennis, das wir dann gleich wieder aufnehmen wollen. Dass Heini’s Schwesterl so bald bevor steht, wusste ich nicht. Aber – je eher, je besser! (Vorausgesetzt, u. s. w.) Wir senden Ihrer Frau viele herzliche Grüße und wünschen ihr von Herzen, dass alles sehr gut und sehr leicht sein möge! Grüßen Sie auch den lieben Heini von uns allen. Bald wird man Ihnen auch schreiben müssen: »Grüße Sie Ihre Kinder!« Eigentlich kann mans ja schon heute. Also: Grüßen Sie Ihre Kinder. – Frau Olga hat Annerl einen entzückenden Brief geschrieben, der ihr großen Eindruck macht. Sie will sich selbst |bedanken, und wird nächstens einen Brief diktiren.
Auf Wiedersehen in SalzburgBregenz oder Wien. Jedenfalls bald.
Herzlichst
Ihr
Salten
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