Felix Salten an Arthur Schnitzler, 2[3]. 6. 1901

|Herrn Dr Arthur Schnitzler

|Salzburg, Bahnhof, 22. Juni 01.
½ 2. Nachts.
Lieber Freund, ich komme soeben von München herüber, warte hier auf den Zug nach Zürich. Hätte ich Ihre Adreße hier gewußt, ich hätte Ihnen gerne geschrieben (dass Sie auf die Bahn kommen), denn ich bin seit 12 Uhr Nachts hier. Heute früh erhielt ich in München Ihren Brief, der mir, – wie alles – nachgesendet wurde.
Meine nächste Adreße ist Paris, Hotel Castiglione. Ich freue mich, dass Sie arbeiten. Ich arbeite hoffentlich auf der Reise meinen Professor, wozu ich viel Lust habe.
Wissen Sie, wo Beer-Hofmann ist? Ich möchte ihm drängen, den Text zu Van-Jungs Pfeifertrio fertig zu stellen.
Leben Sie wol und laßen sich’s gut gehen, und grüßen von mir.
Herzlichst Ihr
Salten.
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