Arthur Schnitzler an Felix Salten, 30. 1. 1906

|Dr. Arthur Schnitzler 30. 1. 906
lieber, zum Einzug in Berlin und in die neue Wohnung wünschen wir Ihnen Alles erdenkliche gute u schöne. Am 17. etwa denken wir nach Berlin zu fahren, wo die Pr. des »Ruf« am 24. stattfinden soll; sehr möglich aber wär es, dass ich |um den 5. Feber herum auf einige Tage hinfahre, theils zu den Arrangirproben, theils zu Brahms fünfzigstem.
– Von Bahr erhielt ich gestern Nachricht, dass ihm der Intendant die Genehmigung zur Annahme des »Ruf« (die er dringend verlangt hatte) verweigert hat. Er fügt hinzu: »Es ist das nur ein Glied in der Kette, |von kleinen Gemeinheiten, durch welche man mich jetzt aus meinem Contract hinausekeln will, was vermutlich gelingen wird.« (Bitte das vorläufig als vertraulich zu behandeln, ich meine natürlich gegenüber Berliner Bekannten).
Wenn ich komme, melde ich mich natürlich gleich.
Von Herzen, mit Grüßen
vom Spöttel nach Kant Ihr
A.
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