|Dr. jur. Paul Goldmann
Correspondant de la »Gazette de Francfort«
Mein lieber Arthur!
Im Fluge: vielen, vielen, vielen Dank für den lieben Brief und die heutige Sendung.
Ich
schleppe das
Büchlein den ganzen Tag mit mir
herum, getraue mich aber nicht hineinzublicken, weil
heut heut wieder einmal die
Wien-Wunde offen i
st und mir jede Be
schäftigung mit dem, was mir dort lieb
und theuer i
st, wüthendes Herz- und Heimweh verur
sacht. Näch
stens hoffentlich eine
ausführliche Antwort. Das heutige nur als Thatbe
standaufnahme meiner Freude und
meines Dankes. . . .
Die Fäden! Die Fäden! In
Paris hat die
Frkf. Ztg. auch
|einen neuen
Correspondenten für den finanziellen Theil ernannt, der mein engerer
College w und zugleich ein wenig mein
Mitarbeiter werden
soll. Weißt Du wer? Dein Freund
Spitzer, von dem Du mir er
st kürzlich
schrieb
st, daß er Dich in
Wien be
sucht
etc. Wir werden eine
Schnitzler-Gemeinde in
Wi Paris begründen. Und von nun an werden die zwei
Pariser
Correspondenten eines der größten deutschen
Blätter von mit vereinten Kräften »an Dich glauben«, was gewiß ein ganzes Publicum
aufwiegt. Kind, das Du bi
st, mit Deinen Zweifeln, die doch übrigens für den
Eingeweihten eine
so deutliche Be
stätigung Deines Talentes bilden. . . .
|Dein näch
stjähriger Rei
seplan enthält doch
Paris? Ich
halte das übrigens für
so
selb
stver
ständlich, daß ich gar nicht danach frage. Ich
sehe nur eine Schwierigkeit: nämlich daß ich bis zu Deiner Ankunft nicht etwa bereits
wieder entla
ssen bin.
Das gehört übrigens Alles bereits in den nächsten großen Brief. Gott grüße Dich, mein
lieber Alter!
Dein
treuer
Paul.
Grüße an . . . Du weißt schon. . .